Elitestudiengang Osteuropastudien
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"Wir Bayern sind keine Russen!" - München und die Russische Revolution

Herbst 2015 - April 2017

Was hat München mit der Russischen Revolution zu tun? Sehr viel mehr als man gemeinhin annimmt. Die Studierenden des zwölften Jahrgangs des Elitestudiengangs Osteuropastudien sind diesen Verflechtungen unter Leitung von Dr. Tobias Grill und Dr. Anna Vlachopoulou nachgegangen. Die Ergebnisse wurden im November 2016 der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem fand im Frühjahr 2017 eine Doppelausstellung in Kooperation mit der Seidl-Villa statt.

praesentation_bayern_keine_russenProjektpräsentation am 7. Dezember 2016 an der LMU München

Bayern mögen keine Russen sein, doch spielt die Hauptstadt Bayerns eine nicht unerhebliche Rolle für die Russische Oktoberrevolution und ihre Folgen. So wird das weltoffene München um die Jahrhundertwende zum Zufluchtsort russischer Revolutionäre um Lenin, die in Schwabing den Sturz des Zaren planen. In den Jahren 1918 und 1919 ist München schließlich selbst Schauplatz revolutionärer Ereignisse. Für kurze Zeit wird Bayern sogar zur Räterepublik, wobei auch Revolutionäre aus Russland eine führende Rolle spielen.
Nachdem dieses kommunistische Experiment niedergeschlagen wurde, wandelt sich München zum Zentrum rechten Gedankenguts. Die Isarmetropole wird zum Anziehungspunkt für „weiße“ russische Emigranten, Monarchisten und Nationalisten - Menschen, die für eine Wiederherstellung des zaristischen Regimes in Russland auch mit dem Nationalsozialismus paktieren werden.

Angesichts des 100. Jahrestags der Russischen Revolution im Jahr 2017 wurde im Rahmen des Projektkurses des Elitestudiengangs Osteuropastudien die Bedeutung Münchens für die Revolution aufgearbeitet. Unter wissenschaftlicher Leitung der beiden Historiker Dr. Anna Vlachopoulou und Dr. Tobias Grill erforschten die Studierenden des 12. Jahrgangs hierfür Biographien von in München aktiven Revolutionären und Konterrevolutionären und machten Münchner Orte ausfindig, die mit der russischen Revolution im Zusammenhang stehen.

Vom 24.02.-23.04.2017 fand in Kooperation mit dem Seidlvilla e.V. in dessen Haus die Doppelausstellung "Der Kommunismus in seinem Zeitalter und „Wir Bayern sind keine Russen!“ – München und die Russische Revolution" in München statt.

Flyer zur Ausstellung

Im Rahmen des Begleitprogramms fand am 28. März 2017 die Projektpräsentation mit Studierenden des Elitestudiengangs Osteuropastudien (LMU München / Universität Regensburg) statt.

Neben einem Gesamtüberblick über die drei wesentlichen Emigrantengruppen (dem Zirkel um die von Lenin gegründete revolutionäre Untergrundzeitung „Iskra“, die „roten“ Aktivisten der Münchner Räterepublik sowie die sogenannten „Weißen“, Anhänger des Zarenreichs) stellten die Studierenden einige ausgewählte Protagonisten näher vor.

Ein Radio-Feature, das in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk entstanden ist, beleuchtet die vielfältigen Zusammenhänge zwischen München und dem revolutionären Russland.

BILDERGALERIE PROJEKTPRÄSENTATION

Podcast: Die Münchner Räterepublik - Als Bayern sozialistisch wurde

Die Ergebnisse des Projektkurses sind nun auch als Themenportal in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek veröffentlicht worden und können hier gelesen werden.