Elitestudiengang Osteuropastudien
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Waldram/Föhrenwald. Audiotouren für einen Erinnerungsort mit vielfachen „Überlagerungen“

Oktober 2018 – Oktober 2019

Adolf-Hitler-Platz, Roosevelt Square, Seminarplatz – drei Namen für den zentralen Platz eines Ortes, der drei Generationen Lagernutzung erlebte. Während der NS-Zeit beherbergte er Zivil- und Zwangsarbeitende einer naheliegenden Munitionsfabrik. Nach Kriegsende fanden hier jüdische Displaced Persons eine temporäre Bleibe. Ab 1956 nahm der Ort deutsche Vertriebene aus dem östlichen Europa auf.

Badehaus_banner_facebook_v2cDank der Initiative des Vereins Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald e.V. eröffnete im Oktober 2018 das Museum Erinnerungsort BADEHAUS im Wolfratshauser Stadtteil Waldram bei München seine Türen; ein Ort der Erinnerung, aber auch der Vermittlung von Wissen. Für dieses Museum erarbeiteten die Studierenden des 15. Jahrgangs zwei Audiotouren – eine für Erwachsene und eine für Jugendliche.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schulze Wessel (LMU) und Dr. K. Erik Franzen (Collegium Carolinum) setzten sich die Studierenden mit der Geschichte des Ortes Waldram/Föhrenwald und seiner vielschichtigen Überlagerungsgeschichte auseinander. Neben der wissenschaftlichen Arbeit, die unter anderem Recherchen im Archiv, Auswertung von Zeitzeugeninterviews und zahlreiche Gespräche im Erinnerungsort BADEHAUS und anderen Museen beinhaltete, stellten sich die Studierenden vielen konzeptuellen, technischen und organisatorischen Herausforderungen. So galt es nicht nur Texte für das Hören zu schreiben, sondern auch das Tonstudio sowie Sprecherinnen und Sprecher für die Aufnahme der Audiotouren zu gewinnen. Nicht zuletzt fanden sie wertvolle Kooperationspartner für die Finanzierung des Projekts.

Im Oktober 2019 präsentierte der 15. Jahrgang der Osteuropastudien die fertigen Audiotouren in zwei Veranstaltungen. Im Kulturzentrum Köşk im Münchner Westend ordnete eine durch die Studierenden moderierte Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Museumspraxis die geleistete Arbeit in den größeren Kontext „Digitalisierung im Museum“ ein. Im Anschluss konnten sich die Gäste durch eine Audioinstallation einen klanglichen Eindruck verschaffen.
Bei einer zweiten Veranstaltung im Erinnerungsort BADEHAUS konnten die Besucherinnen und Besucher die Hörstücke vor Ort hören, nachdem der Arbeitsprozess des Projektkurses ausführlich dargestellt wurde.
Alle Beteiligten und Kooperationspartner zeigten sich mit dem Ergebnis vollauf zufrieden und freuen sich nun auf den Launch des Audioguides Anfang 2020.

Pressestimmen

Süddeutsche Zeitung
Bayern 2, Kulturleben: Minute 7:05-16:50
Forschungswebblog Erinnerungskulturen. Erinnerung und Geschichtspolitik im östlichen und südöstlichen Europa 

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