Elitestudiengang Osteuropastudien
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Digitaler Stadtführer "Kalter Krieg. Tatort München" (2021-2022)

Digitaler Stadtführer „Kalter Krieg in München“

Oktober 2021 - Oktober 2022

In der Nachkriegszeit entwickelte sich München zu einem Zentrum des osteuropäischen Exils. Gegner der kommunistischen Regime in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa fanden Zuflucht an der Isar und entwickelten hier Netzwerke. Das zog die Aufmerksamkeit der osteuropäischen Geheimdienste auf sich. Bis in die 1980er Jahre verübten diese in München zahlreiche Bomben- und Mordanschläge, denen u. a. die ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera und Lew Rebet zum Opfer fielen. Viele der Anschläge konnten bis heute nicht aufgeklärt werden. Diesem bisher vergleichsweise unerforschten Teil Münchner Stadtgeschichte haben sich die Studierenden des 18. Jahrgang des Elitestudiengang Osteuropastudien ein Jahr lang gewidmet.

 

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Im Rahmen des Projektkurses wurde von Oktober 2021 bis September 2022 ein digitaler Stadtführer erstellt, der Tatorte und weitere relevante Schauplätze des Exils als Stadtrundgang erschließt. Die Studierenden verfassten Texte zu ausgewählten Orten der jugoslawischen bzw. ukrainischen Exilgemeinschaften in München sowie den Standorten von Radio Free Europe und Radio Liberty, die anschließend vertont wurden. Ziel des Projektes war es, Einblicke in die Geschichte Münchens zur Zeit des Kalten Kriegs zu geben, sowie die ost- und südosteuropäische Migrations- und Verflechtungsgeschichte Münchens darzustellen. Auch die Arbeitsweise von Geheimdiensten im Kontext osteuropäischer Geschichte in München wurde beleuchtet.

Die technische Umsetzung zum digitalen Stadtführer fand in Kooperation mit berlinHistory e. V. statt, der die nachhaltige Verfügbarkeit der Inhalte auch nach Abschluss des Projektkurses sichergestellt. Die Ergebnisse des Projekts werden sowohl in der berlinHistory-App und der landsbergHistory-App für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf diesen offenen digitalen Plattformen sind historische Dokumente veröffentlicht und mit geschichtsträchtigen Orten verknüpft. Informationen zu den einzelnen Orten werden in Form von Audio-Dateien, insbesondere den eingesprochenen Texten der Studierenden, Bildern und teilweise auch kurzen Textbeschreibungen vermittelt. Der digitale Stadtführer soll im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung „Das osteuropäische München in der Nachkriegszeit und im Kalten Krieg“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden, die vom 5. bis 7. Oktober 2022 am Münchner Stadtmuseum stattfindet.

Auf den digitalen Stadtführer kann über die „berlinHistory"-App zugegriffen werden, die im App Store oder PlayStore kostenlos heruntergeladen werden kann. Unter "Rundgänge" wird dann der Guide "Kalter Krieg. Tatort München" direkt angezeigt.

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