Liberalisierungsbewegungen in staatssozialistischen Systemen
České Budějovice (Tschechien) und Kraków (Polen), 2. - 16. August 2010
Der Sommer 2010 bedeutete für die Studierenden des 6. Jahrgangs Osteuropastudien viel Arbeit, aber auch spannende Einblicke in neue Themenfelder. Zwei Wochen lang beschäftigten sie sich mit Liberalisierungsbewegungen in Polen und der Tschechoslowakei zur Zeit des Staatssozialismus. Unter der Leitung von Prof. Dr. Raoul Eshelmann, Katarina Bader Dipl.-Journ. und Dr. Malgorzata Zemla setzten sich die Studierenden mit den politischen Umbrüchen von 1956 und 1968 und ihrer Thematisierung in der Literatur Polens und der Tschechoslowakei auseinander.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Polen und der Tschechoslowakei sozialistische Systeme installiert. Die Voraussetzungen dafür – geschichtliche Erfahrungen, Erwartungen der Bevölkerung und Akzeptanz des neuen Systems – waren dabei unterschiedlich. In beiden Ländern gab es jedoch Bestrebungen, das sozialistische Staatssystem zu verändern und zu liberalisieren. In Polen waren revolutionäre Ereignisse im Jahr 1956 sichtbar, in der Tschechoslowakei im Jahr 1968 – letztere bekannt geworden als „Prager Frühling“. In keinem der beiden Länder hatten die Liberalisierungstendenzen Erfolg. Das Ziel der Sommerschule war es, mit einem Vergleich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der jeweiligen Liberalisierungsbewegungen herauszuarbeiten.