Elitestudiengang Osteuropastudien
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Zeitgeschichte(n) im Museum: globale, nationale und lokale Narrative in der polnischen Dreistadt

Gdynia/Sopot/Gdańsk - 25. August bis 03. September 2021

Die Sommerschule des 16. Jahrgangs des Elitestudiengangs Osteuropastudien führte die Studierenden in die polnische Dreistadt Gdańsk (Danzig) – Gdynia (Gdingen) – Sopot (Zoppot). Sie fand in Kooperation mit dem Europäischen Solidarność-Zentrum (ECS) statt und hatte die unterschiedliche Gestaltung von Erinnerungskultur in polnischen Museen und Gedenkstätten im Fokus.

Während des zehntägigen Aufenthalts konnten die Studierenden in die vielschichtige Geschichte der Region, die von Polen, Deutschen sowie der kaschubischen Minderheit geprägt wurde, eintauchen. Thematische Schwerpunkte waren dabei die polnische Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg und die Solidarność-Bewegung. Der Besuch verschiedener Museen und Gedenkorte vermittelte den Studierenden einen Eindruck davon, wie unterschiedlich und vor welchen politischen Hintergründen polnische Erinnerungskultur gestaltet wird. Wie die polnisch-deutsche Vergangenheit und besonders die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges in Museen und der Öffentlichkeit dargestellt und vermittelt werden, ist eines der komplexesten und umstrittensten Themen im aktuellen politischen Diskurs Polens. Dies konnten die Studierenden durch die Diskussion mit (ehemaligen) kuratorischen Mitgliedern und Guides der verschiedenen Ausstellungen immer wieder unmittelbar erfahren.

Das Gebäude des ECS befindet sich am Ursprungsort der Solidarność-Bewegung, wodurch der Auseinandersetzung mit der landesweiten Streikbewegung einen besonderen Stellenwert während der Sommerschule zukam. Die Ausstellungen des ECS, die Führung durch die ehemalige Danziger Werft, während der die Rolle der Frauen in der Solidarność beleuchtet wurde, und die Besichtigung der heute noch aktiven Crist SA Werft in Gdynia brachte den Studierenden die Lebenswelt der damals Streikenden näher. Am 1. September hatten die Studierenden die Möglichkeit, an einer Konferenz des ECS zum 30. Jahrestag des Zusammenbruchs der Sowjetunion und dem 82. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen, zu deren Eröffnung unter anderem der ehemalige Vorsitzender der Solidarność und frühere Staatspräsident Polens Lech Wałęsa eine Rede hielt.

Darüber hinaus waren weitere Programmpunkte: Stadtführungen durch Gdánsk und Gdynia, eine Besichtigung der Gedenkstätte Stutthof und zum Abschluss eine Schifffahrt zur Halbinsel Hel. Durch dieses vielseitige Programm lernten die Studierenden nicht nur viel über die wechselhafte Geschichte der Region im 20. Jahrhundert, sondern auch über die aktuelle politische Lage Polens. Geleitet wurde die Sommerschule durch Dr. Kornelia Kończal und Dr. Agnieszka Balcerzak (LMU) sowie von Dr. Magdalena Lemańczyk (Polnische Akademie der Wissenschaften).

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