Elitestudiengang Osteuropastudien
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A Liminal Identity? Borders Narratives in Trieste, Past and Present (2023)

Die Sommerschule des 19. Jahrgangs des ESG Osteuropastudien der LMU München und der Universität Regensburg


Vom 24. bis zum 30. September 2023 fuhren der 19. Jahrgang des Masters Osteuropastudien der LMU München und der Universität Regensburg gemeinsam mit DoktorandInnen der Graduiertenschule Ost- und Südosteuropastudien in die italienische Hafenstadt Trieste, um sich mit der Bedeutung von Grenzen für politische, kulturelle und linguistische Prozesse sowie mit Grenznarrativen auseinanderzusetzen.


Die diverse Gruppe, zusammengesetzt aus HistorikerInnen, LinguistInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen und SoziologInnen konnten dabei im Verlauf der Woche die geschichtsträchtige Stadt und ihre Umgebung aus verschiedenen Perspektiven kennenlernen. Während die „History-Group“ in den fünf Tagen vor Ort in die reiche und konfliktbeladene Vergangenheit Triestes eintauchen konnte, widmete sich die „Contemporary-Group“ der gegenwärtigen Identität dieser Grenzstadt. Neben der Erkundung des historischen und gegenwärtigen Trieste und Vorträgen lokaler Experten über die die Geschichte und Gegenwart Triestes im Adriaraum standen in dieser Woche Exkursionen über das italienische Staatsgebiet hinaus in das slowenische Koper und nach Gorizia/Gorica auf dem Programm.
Trotz der Organisation in zwei Gruppen stand die gemeinsame Erfahrung dieses Grenzraumes zwischen Ost und West im Vordergrund: angeleitet durch sachkundige Wissenschaftler und Experten vor Ort konnten die Studierenden zusammen am 23. September das historische Koper in Slowenien erkunden, einer Stadt in der das venezianische Erbe der Frühen Neuzeit, Spuren der Habsburger Zeit und der faschistischen Periode unter Mussolini neben Bauwerken und Symbolen des sozialistischen Jugoslawiens sichtbar sind. Am darauffolgenden Tag machte sich die Gruppe gemeinsam auf den Weg nach Norden. Im Karstgebiet in San Pietro al Natisone, über Jahrhunderte ein multiethnischer und politisch umkämpfter Raum, setzten sich die TeilnehmerInnen im SMO Museum der Landschaften und Geschichte sowohl mit der politischen Geschichte dieses Raumes zwischen Imperien und aufstrebenden Nationalstaaten als auch der Frage von Identitäten in diesem Grenzgebiet mit südslawischer, italienischer und deutscher Bevölkerung auseinander. Am Nachmittag ging es weiter nach Gorizia/Gorica, der Grenzstadt zwischen Italien und Slowenien. Angeleitet durch einen Experten der lokalen Geschichte lernten die Studierenden die Stadt als Konflikt-, aber auch Begegnungsraum des Kalten Krieges kennen. Denn hier standen sich einerseits italienische und jugoslawische Grenztruppen gegenüber, andererseits betrieben Menschen beiderseits der Grenze Schmuggel mit Waren aller Art.
Geleitet wurde die „History Group“ von Prof. Dr. Máté Rigó, Dr. Jared Warren and Dr. Felix Jeschke von der LMU München. Die „Contemporary Group“ stand unter der Leitung von Prof. Dr. Ulf Brunnbauer, Dr. Jaqueline Nießer und Dr. Aleksandra Salamurović von der Universität Regensburg.