Universität Regensburg
Studierende der Osteuropastudien an der Universität Regensburg wählen einen Studienschwerpunkt und einen Ergänzungsbereich aus den unterschiedlichen Fachbereichen (siehe unten). Der Gesamtumfang des MA-Studiengangs beträgt 120 ECTS-Punkte, die auf vier Semester (Regelstudienzeit) verteilt sind. Am Ende des Studiums stehen eine Masterarbeit sowie eine mündliche Prüfung. Das Studium wird mit dem akademischen Grad eines Master of Arts (M.A.) abgeschlossen. Danach ist die Promotion möglich.
Aufbau (ab WS 2022/23)
Zum Wintersemester 2022/23 gilt an der Universität Regensburg eine neue Prüfungs-und Studienordnung. Danach ist der Studiengang modular aufgebaut. Erforderlich für den disziplinären Bereich sind drei Module im Studienschwerpunkt (27 ECTS-Punkte) und zwei Module im Ergänzungsbereich (18 ECTS-Punkte). Das Studium beinhaltet die Teilnahme an einer internationalen Sommerschule, die vom Studiengang organisiert wird, sowie an einem interdisziplinären Projektkurs. Der Erwerb und die Vertiefung von Sprachkenntnissen einer oder mehrerer osteuropäischer Sprachen (auch für Muttersprachler:innen einer osteuropäischen Sprache) sowie ein mindestens einmonatiges Berufspraktikum in Osteuropa oder mit Osteuropa-Bezug sind ebenfalls obligatorischer Bestandteil des Studiengangs. Den Abschluss bilden eine Masterarbeit (60-80 Seiten) sowie eine mündliche Prüfung (60 Minuten) im Schwerpunktfach.
Aufteilung der 120 ECTS-Punkte
- Studienschwerpunkt: 27 (3 Module)
- Ergänzungsbereich: 18 (2 Module)
- Projektmodul: 15
- Sprachausbildung: 15
- Methodenkurs & Sommerschule: 9
- Berufspraktikum: 6
- Masterarbeit: 25
- Disputation: 5
Zeugnisse / Urkunden
Nach Studienabschluss erhalten Sie eine Masterurkunde, ein Zeugnis, ein englischsprachiges Diploma Supplement mit Transcript of Records sowie ein Zertifikat des Elitenetzwerks Bayern.
Fachbereiche
Geschichte und Sozialanthropologie
Der Fachbereich umfasst das relevante Lehrangebot folgender Lehrstühle/Professuren:
- Lehrstuhl für Geschichte Südost- und Osteuropas
- Professur für Sozialanthropologie mit Schwerpunkt Südost- und Osteuropa
- Professur für Geschichte Russlands / Ostmitteleuropas in der Vormoderne
- Professur für Geschichte Ost- und Südosteuropas mit Schwerpunkt Russland / Sowjetunion und Ukraine
Die Lehrveranstaltungen im Fachbereich arbeiten die historischen und sozialanthropologischen Dimensionen gegenwärtiger Problemlagen in Südost-, Ostmittel- und Osteuropa heraus. Der zeitliche Horizont reicht vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse historischer und gegenwärtiger Antagonismen von imperialen und nationalen Ordnungsprinzipien. Es geht darum, die geschichtliche und anthropologischen Entwicklung von imperialen, nationalen, religiösen und regionalen Identitäten mit ihren Gegenwartsbedeutungen verständlich zu machen. Weitere Schwerpunkte liegen auf der Konfliktforschung sowie auf der historischen Entwicklung der Beziehungen zwischen Ost- und Westeuropa.
Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft
Der Fachbereich umfasst das relevante Lehrangebot folgender Lehrstühle/Professuren:
- Lehrstuhl für Slavische Sprach- und Kulturwissenschaft
- Lehrstuhl für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft
- Professur für Bohemistik und Westslavistik
- Professur für Vergleichende Literaturwissenschaft
- Professur für Slavisch-Jüdische Studien
Im slavistischen Lehrprogramm nimmt in der Literaturwissenschaft der Begriff der Identität eine wichtige Stellung ein. Das Lehrprogramm der Slavistik thematisiert komparativ verschiedene slavische Literaturen, ihre Kontakte untereinander sowie mit nicht-slavischen Kulturen. Ein weiterer Schwerpunkt des Lehrprogramms liegt auf der Literatursoziologie, namentlich der Rolle der Literatur für die Herausbildung sozialer Identitäten, und der Bedeutung von Literatur in politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen.
In der Linguistik stellen neben den klassischen Untersuchungsgegenständen dieser Disziplin (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik) die Themen Textlinguistik, kognitive Linguistik, Soziolinguistik sowie die Psycholinguistik und formale Aspekte der Sprachbeschreibung weitere Schwerpunkte der Lehre dar. Dabei wird nicht nur ein Einblick in die reiche Tradition und aktuelle Vielfalt slavistischer Sprachwissenschaft vermittelt, sondern auch ein Überblick über die grundlegenden und aktuellen Diskussionen der allgemeinen Linguistik gegeben.
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Der Fachbereich umfasst das relevante Lehrangebot folgender Lehrstühle/Professuren:
- Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Politik
- Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozialrecht und Gesundheitsrecht
- Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Völkerrecht
- Lehrstuhl für Internationale und Monetäre Ökonomik
Im juristischen Bereich liegt der Schwerpunkt des Studienangebots auf dem EU-Recht und der Thematik der Menschenrechte. Im EU-Recht wird der institutionelle Aufbau analysiert. Hierbei werden die Funktionen der Organe und die Wirkungsweise der Rechtsakte erläutert. Insbesondere wird das Verhältnis zu den neuen Mitgliedstaaten in Mittel-, Ost-und Südosteuropa in Betracht gezogen. Besonderes Augenmerk wird aber auch auf das Verhältnis der EU zu anderen Staaten wie zur Russischen Föderation und zur Ukraine gerichtet. Der Schutz der Grund-und Menschenrechte in diesen Staaten wird besonders thematisiert. Dies geschieht mit besonderer Bezugnahme zur Europäischen Menschenrechtskonvention.
Im volkswirtschaftlichen Bereich gliedert sich das Lehrangebot gliedert sich in zwei Blöcke, wobei im ersten Block Veranstaltungen enthalten sind, die spezifisches Wissen über die mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften vermitteln. Thematische Schwerpunkte umfassen Arbeitsmärkte, Institutionen, Wirtschaftswachstum und Wirtschaftsgeschichte. Eine spezielle Fokussierung auf den Transformationsaspekt erfolgt nicht mehr, da 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hier mittlerweile die wichtigsten Prozesse bereits zu einem mindestens vorläufigen Abschluss gekommen sind. Im zweiten Block erfolgt eine noch stärker analytisch ausgerichtete Wissensvermittlung internationaler und interregionaler Zusammenhänge. Hierbei steht nicht so sehr ein bestimmter geographischer Bezug im Vordergrund als vielmehr die Analyse von Determinanten und Wirkungen wirtschaftlicher und regionaler Integration allgemein. Sowohl realwirtschaftliche als auch monetäre Integrationsaspekte werden berücksichtigt.