Elitestudiengang Osteuropastudien
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Online-Vernissage: "Elsa Winokurow – Studentin, Migrantin, Ärztin. Ein bemerkenswertes Leben um die Jahrhundertwende"

Am 04. November stellt der 17. Jahrgang des ESG Osteuropastudien mittels einer Online-Vernissage die Ergebnisse seines Projektkurses vor.

18.10.2021

In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek hat der 17. Jahrgang des Masterstudiengangs Osteuropastudien der LMU München und Universität Regensburg eine Online-Ausstellung mit dem Titel "Elsa Winokurow – Studentin, Migrantin, Ärztin. Ein bemerkenswertes Leben um die Jahrhundertwende" erstellt.

Diese wird am 4. November um 18:00 Uhr in Form einer digitalen Vernissage eröffnet. Die Veranstaltung wird über Zoom abgehalten und sowohl auf Deutsch als auch simultan auf Russisch angeboten. Den Zugang erhält man über folgenden Link: bit.ly/elsa-wi. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte und Forschende, vor allem aus den Bereichen deutsch-russischer Geschichte, Frauenstudium und Migrationsforschung, werden am Beispiel von Elsa Winokurow Einblicke in eine dynamische Zeit erhalten.

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Nähere Informationen zur Ausstellung und Elsa Winokurow:

Studentin. Migrantin? Ärztin! Dies waren wichtige Stationen im Leben von Elsa Winokurow (1883–1983), geb. Rammelmeyer. Als Tochter einer deutschen Kaufmannsfamilie wuchs sie in Moskau auf. Dank ihrer bürgerlichen Herkunft und ihrer Heirat mit dem Russen Dmitri Winokurow, vor allem aber ihrer Willensstärke und ihres Durchsetzungsvermögens gelang es ihr, sich ihren Traum zu erfüllen und die Zulassung zum Medizinstudium zu erlangen, das sie - nicht ohne Hindernisse - in Zürich aufnahm und in Berlin und Bonn fortsetze. Später praktizierte sie als Ärztin in Moskau, Hannover, und Goslar. Dabei gehörte sie zu jener Generation russlanddeutscher Frauen, die um die Jahrhundertwende im Ausland studieren und sich später erfolgreich beruflich etablieren konnten.

Erstmals werden einer breiteren Öffentlichkeit Materialien und Dokumente zugänglich gemacht, die Elsa Winokurows Leben beleuchten. Neben Elsas Erinnerungen sowie zahlreichen Briefen und Fotografien werden in der Online-Ausstellung sowohl Zeitungsbeiträge und Postkarten als auch historische und zum Teil eigens aufgezeichnete Musikstücke präsentiert. Auf diese Weise zeichnet die Ausstellung nicht nur Elsas Leben nach. Sie zeigt darüber hinaus, wie tiefgreifend die damaligen Geschlechternormen, die Konventionen der bürgerlichen Welt, aber auch die Drangsalierung ethnischer Minderheiten und politischer Dissidenten im Zarenreich und schließlich die Oktoberrevolution das Leben dieser bemerkenswerten Frau beeinflusst haben.